Montag, 31. Juli 2017

Gedanken am 1. August (Erntemond)

Lammas - oder Teltane - ist das Jahreszeitenfest, das die
Mitte zwischen der Sommersonnenwende und dem Herbstäquinoktium
markiert. Die Tage sind zwar noch immer länger
als die Nacht, aber die Sonne geht schon merklich später
auf und früher unter. Der Rhythmus der Erde verändert sich,
und die Energien fangen an, sich einwärts zu ziehen. Um das
für eine erfolgreiche Ernte notwendige Gleichgewicht zwischen
Sonnen- und Erdenergie zu gewährleisten, feierten
die alten Kelten zu Teltane eine symbolische Hochzeit von
Sonne und Erde, Männlich und Weiblich. So ist der August
auch für uns die Zeit, unsere männlichen und weiblichen
Aspekte ins Gleichgewicht zu bringen, auf daß wir die
Früchte unserer Seele ernten können.

Tempelarbeit
Gedankt sei Dir, Großer Geist, für die Sphärenharmonie,
die das kosmische Rad an diesem Übergangstag weiterdreht.
Meine Energie beginnt, wie die von Mutter Erde, sich einwärts
zurückzuziehen. Dennoch weiß ich, daß dies noch
immer eine Jahreszeit äußerer Aktivität ist. Möge ich mein
Gleichgewicht finden, indem ich mich nach den Energien
von Erde und Himmel, Sonne und Mond, Männlich und
Weiblich ausrichte, durch deren Tanz die gesamte Schöpfung
ins Dasein tritt.
Atme ein paarmal loslassend durch und fühle dich achtsam in den
Ort der inneren Stille hinein. Spüre die Energie von Mutter Erde.
Spüre die Energie von Vater Sonne. Verschmilz sie miteinander in
der Meditation der Verbindung von Himmel und Erde, indem du
beide Energien zugleich in dein Herz einatmest und dann ihre

Verbindung in die Schöpfung zurückatmest.

Sonntag, 30. Juli 2017

Gedanken am 31. Juli (Heumond)

Richard Bolles' Bücher What Colorh Your Parachute und How
to Find Your Mission in Life sind wunderbare Führer für eine
richtige und sinnvolle Lebensweise. Im letzteren Werk faßt
Bolles all das, was wir in diesem Monat getan haben, als die
drei Aspekte der Lebensaufgabe oder »Sendung« zusammen.
Die ersten zwei sind allen Menschen gemein, die dritte
ist von Person zu Person verschieden und jeweils einzigartig.
1. »Strebe danach, Stunde für Stunde in der Gegenwart
Gottes zu leben, des Einen, von dem deine Sendung ausgeht.«
2. »Tue Minute für Minute, Tag für Tag, Schritt für Schritt,
was du kannst, um diese Welt zu einem besseren Ort zu
machen, indem du dich der Führung des göttlichen Geistes
anvertraust, der dich erfüllt und dich umgibt.«
3. »Finde deine einzigartige Gabe, die Begabung, die dir
wesensmäßig angehört und dir Freude bereitet, und benutze
sie, so wie - und wo - der Geist es dir gebietet.«

Tempelarbeit:
Gedankt sei Dir, Großer Geist, für die wunderbarste Gabe
überhaupt: mein Leben. Ich weiß, daß jedes Geschöpf eine
Aufgabe im Leben hat und daß Du mir zum rechten Lebenswandel
und zum rechten Gebrauch meiner Zeit verhelfen
wirst, solange ich achtsam auf Deine Weisungen lausche.
Heute und künftig weihe ich all meine Handlungen dem
Wohl aller Wesen.
Verweile für ein paar Minuten im Gebet der Sammlung, im Ei
aus Licht oder in der Shamatha-Vipassana-Meditation.

Gedanken am 30. Juli (Heumond)

Bisweilen machen wir Dinge schwieriger als sie sind. Weisheit
zeichnet sich durch Einfachheit aus. Als der Dalai Lama
einmal gebeten wurde, seine Religion und Lebensphilosophie
zu erläutern, antwortete er sehr schlicht, seine Religion
sei die Güte. Kannst du dir eine Welt vorstellen, in der jeder
Mensch in erster Linie von Güte motiviert ist? Es wäre der
Himmel auf Erden.

Tempelarbeit:
Lasse dich heute vom Ideal der Güte leiten und mache die Güte
zum Hauptmotiv jeder deiner Handlungen. Wenn du aus dem
Haus gehst, begrüße wenigstens drei Menschen, die du normalerweise
nicht angesprochen hättest, mit einem freundlichen »Hallo«
und einem Lächeln.

Freitag, 28. Juli 2017

Gedanken am 29. Juli (Heumond)

Eine andere Möglichkeit, die bierernste Selbstbefaßtheit des
Ichs, die den ungehinderten Fluß der Schöpferkraft verhindert,
zu überwinden, besteht darin, regelmäßig etwas Zeit
dem Dienst am Nächsten zu widmen. Mehr als 90 Millionen
Amerikaner leisten die eine oder andere Art freiwilliger Sozialarbeit.
Wie Studien belegen, leiden sie weniger unter
Angst und Depressionen und leben sogar im Durchschnitt
länger als der Rest der Bevölkerung. Anstatt den Streß zu
erhöhen, indem er die für andere Arbeiten verbleibende Zeit
reduziert, verringert freiwilliger Dienst am Nächsten nachweislich
den Streß, indem er unserer chronischen Neigung
zur Selbstbefaßtheit entgegenwirkt.

Tempelarbeit:
Gedankt sei Dir, Großer Geist für einen neuen Tag voll der
Düfte von Bruder Wind und Mutter Erde. Mein Leben ist so
überreich gesegnet. Bitte hilf mir, diesen Uberfluß mit anderen
zu teilen, auf daß ich zu einem Kanal Deiner Liebe
werden und dadurch die Öffnung erweitern möge, durch die
diese Liebe in mich hereinströmt.
Mache eine kurze Metta-Meditation (11.-15. Februar) und segne
dich selbst, deine Freunde und Verwandten, jede Gruppe (Viertel,
Stadt, Region, Nation), die der Heilung bedarf, und schließlich
alle Wesen mit wohlwollender Güte. Überlege dir dann, wie du
einen Teil deiner Zeit und Energie gezielt zum Wohle anderer
einsetzen könntest.

Donnerstag, 27. Juli 2017

Gedanken am 28. Juli (Heumond)

Wenn man den Dalai Lama - leibhaftig oder in einem Video
- sieht, ist es unmöglich, von seinem herzhaften Lachen
nicht angerührt, entzückt und »entwaffnet« zu sein. Wie
viele tibetische Mönche hat auch Seine Heiligkeit einen
unglaublichen Sinn für Humor und ein Lachen, das seinen
Körper bis in die kleinsten Zellen zu erschüttern scheint und
dann seine Zuhörer leibhaftig erfaßt und die in jedem Menschen
latente Freude und Lebenskraft erweckt. Das ist kein
Mann, der lacht, weil er etwa nie gelitten hätte. Schließlich
wurde seine Heimat in den 50er Jahren von den Chinesen
verwüstet und Tausende seiner Landsleute ermordet. Sein
Lachen scheint vielmehr aus einem inneren Zentrum der
Gelassenheit zu kommen, das unentwegt Frieden und L e bendigkeit
ausstrahlt.

Tempelarbeit:
Nach Aussage des Dalai Lama ist die wichtigste spirituelle Übung
die Güte. Seine Fähigkeit, dieselben Menschen zu segnen, die seine
Landsleute gefoltert: und deren Tempel und Heimat zerstört haben,
hat mit Sicherheit verhindert, daß sich seine Geisteshaltung
in irgendeiner Weise verhärtete.
Führe heute die Metta-Meditation (11.-15. Februar) durch - eine
der besten Methoden, dein Herz zu öffnen und die Sonne deiner
wahren Natur aufstrahlen zu lassen. Wenn das Herz offen ist,
strömt Heiterkeit ungehindert hervor, und die Starrheit des Ichs
schmilzt dahin wie Schnee in der Sonne.

Mittwoch, 26. Juli 2017

Gedanken am 27. Juli (Heumond)

Jemand hat einmal gesagt, Engel könnten fliegen, weil sie
sich leicht nehmen. Steve Bhaerman ist ein Humorist, der oft
unter dem Pseudonym »Swami Beyonananda (>Uberananda<),
der Yogi aus Muskogy«, auftritt. Leichtsinn, sagt er,
ist die beste Methode, die Schwerkraft zu überwinden.
Kennst du die Geschichte vom Mann, der es während eines
Kurses über Tod und Sterben tatsächlich schaffte, seinen
Körper endgültig zu verlassen? Er hat mit Auszeichnung
bestanden.

Tempelarbeit:
Witze sind vielleicht kein Allheilmittel, aber wissenschaftliche
Studien haben hinlänglich bewiesen, daß Lachen entspannt. Und
warum auch nicht? Ein guter Witz reißt uns schlagartig aus der
Alltagstrance und dem zwanghaften Befaßtsein mit Vergangenheit
und Zukunft. Lachen versetzt uns in den gegenwärtigen
Augenblick, wo Freude, Harmonie und Frieden ebenso natürlich
sind wie das Atmen. Deine heutige spirituelle Übung besteht
darin, einen Witz auswendig zu lernen und anschließend zu
erzählen. Achte darauf, wie die Lebensenergie in dir zunimmt,
wenn du lachst.

Dienstag, 25. Juli 2017

Gedanken am 26. Juli (Heumond)

Eine gute Freundin, und spirituelle Lehrerin, veranstaltet unglaublich komische Workshops gegen die »Verhärtung der inneren Einstellung «. An einem bestimmten Punkt fordert sie immer die Teilnehmer auf, an einen Aspekt ihrer jeweiligen Arbeit zu denken, der ihnen besondere Probleme bereitet. Dann setzt
sie sich eine Groucho-Marx-Brille mit Gumminase und
Schnurrbart auf, stemmt die Arme in die Hüften und fragt:
»Also, wie ernst ist das Problem wirklich?« Die meisten von
uns neigen dazu, sich viel zu ernst zu nehmen, was den Fluß
der schöpferischen Energie Gottes blockiert und zu einer
Verhärtung der inneren Einstellung führt.

Tempelarbeit:
Ich habe die folgende fortgeschrittene 
spirituelle Technik von meiner Freundin gelernt, und sie hat mir bei der Korrektur meiner Geisteshaltung schon unschätzbare Dienste geleistet: Besorge dir eine Brille mit einer möglichst lächerlichen Gumminase und halte sie griffbereit.
Loretta empfiehlt, für Verkehrsstaus und ähnliche Krisenfälle
ein zweites Exemplar im Handschuhfach aufzubewahren. Wenn
dir eine Situation über den Kopf zu wachsen droht und überhaupt
alles schrecklich hoffnungslos oder »stressig« aussieht, setz dir die
Brille auf, schau in den Spiegel und frage dich: »Also, wie ernst ist
das Problem wirklich?« Wiederhole diesen Vorgang, bis du lachen
mußt.

Montag, 24. Juli 2017

Gedanken am 25. Juli (Heumond)

Es gibt eine alte Geschichte über drei Maurer, die Ziegelsteine
legen. Ein Mann kommt vorbei und stellt jedem von
ihnen die gleiche Frage: »Was tust du da?« Der erste Maurer
spuckt auf die Erde und entgegnet unwirsch: »Dämliche
Frage! Ich lege Ziegelsteine.« Der zweite Maurer stöhnt und
wischt sich den Schweiß von der Stirn. »Ich verdiene mir
meinen Lebensunterhalt.« Der dritte Maurer blickt mit
leuchtenden Augen auf und sagt: »Ich baue eine Kathedrale!
« Was glaubst du wohl: Welcher von den dreien wird
sich am Ende des Tages am frischesten fühlen?

Tempelarbeit:
Wiederhole die gestrige Meditation und ende damit, daß du dich
bewußt dem Strom von Gottes Energie öffnest. Achte heute ganz
besonders auf deine Einstellung gegenüber allem, was du tust -
vom Geschirrspülen bis hin zum »Füttern« einer Parkuhr. Welcher
der drei Maurer bist du momentan? Wie wirkt sich deine
Einstellung auf deinen Energiepegel aus?

Sonntag, 23. Juli 2017

Gedanken am 24. Juli (heumond)

Was für den einen belebend ist, empfindet ein anderer vielleicht
als erschöpfend. Die innere Einstellung macht den
Unterschied aus. Wenn sich die Leute manchmal meinen
Terminkalender ansehen, schütteln sie ungläubig den Kopf
und meinen, ich müsse am Ende des Tages fix und fertig sein.
Um ehrlich zu sein: Manchmal bin ich es tatsächlich - aber
nur dann, wenn meine Einstellung einer Korrektur bedarf!
Wenn ich das Gefühl hätte, daß ich persönlich für die
Erledigung all meiner Arbeit verantwortlich bin, wäre ich
zwangsläufig chronisch erschöpft. Wenn ich aber erkenne,
daß Gott durch mich arbeitet, fühle ich mich selbst am Ende
eines langen Tages erfrischt.

Tempelarbeit:
Gedankt sei Dir, Großer Geist, für das unschätzbare Geschenk
des Lebens, das sich so überreich im Grün des Sommers
zeigt. Die Pflanzen blühen nicht aus eigener Anstrengung,
sondern durch Deine Gnade und Deine Lebenskraft.
Hilf mir, gegenüber allem, was ich tue, dieselbe Einstellung
zu entwickeln - statt der »Macher« zu sein, zu einem Kanal
für Deine Energie zu werden!
Meditiere wenn möglich im Freien, in der Nähe von etwas Grünem,
Lebendigem. Behalte die Augen offen, richte deine Aufmerksamkeit
auf deine Atmung, und lasse dich langsam, geduldig in die
innere Stille gleiten. Betrachte die Pflanzen, erkenne, wie die
Lebenskraft Gottes sie erfüllt und ihr innewohnendes Potential
zum Ausdruck kommen läßt. Bleibe den heutigen Tag über offen
für Gottes Energie und lasse sie bei allem, was du tust, kraftvoll
durch deinen ganzen Körper strömen.

Samstag, 22. Juli 2017

Gedanken am 23. Juli (Heumind)

Du bist eine Brücke zwischen Himmel und Erde, über die
Gottes schöpferische Kraft fließt. Gott hat kein Interesse
daran, deine Leitungen überzubeanspruchen - jede etwaige
Überlastung geht also auf deine Rechnung! Du bist auch
dafür verantwortlich, die Leitungen durch Ruhe, Erholung
und unterhaltsame Aktivitäten offen und instand zu halten,
damit die Lebenskraft ungehindert durch dich hindurchzuströmen
vermag.

Tempelarbeit:
Mache heute wenn möglich einen achtsamen Spaziergang im
Freien. Setze dich danach hin und denke darüber nach, ob dein
Leben ausgewogen ist. Erholst du dich genügend oder bist du
ständig überlastet? Kannst du noch Spaß haben, oder hast du
vergessen, was das bedeutet? Nimm dir fest vor, etwas Erholsames
und Erfreuliches zu tun, und plane ausreichend Zeit dafür ein.

Freitag, 21. Juli 2017

Gedanken am 22. Juli (Heumond)

In unserem Bestreben, die Fruchtbarkeit unserer Seele hervorscheinen zu lassen, enden wir bisweilen damit, daß wir
uns zuviel vornehmen und unter der Last unserer Aufgaben
zusammenzubrechen drohen. Solange wir aber unter unseren
Pflichten stöhnen, ist es schwer, der stillen, leisen
Stimme aus dem Inneren zu lauschen oder die »Wegbeschreibungen « zu erkennen, die das Universum für uns in
Form äußerer Zeichen hinterläßt. Höre auf den Rat des
Geistführers Weißer Adler: »Wenn deine Aufgaben etwas zu
schwer erscheinen und dich zu überwältigen drohen, erinnere
dich daran, immer mir eine Sache auf einmal zu tun,
ruhig und gelassen, und vergiß den Rest, weil der Rest dich
nichts angeht. Was du selbst nicht bewältigen kannst, mußt
du Gott zurückgeben, und E r wird es für dich erledigen.«

Tempelarbeit:
Gedankt sei Dir, Großer Geist, für das Heraufdämmern
eines neuen Sommermorgens. Ich weihe alle meine heutigen
Handlungen Dir und dem Wohl meiner Familie, meiner
Verwandtschaft, meiner Nation und aller Geschöpfe. Ich
werde fleißig, achtsam und freudig arbeiten im Bewußtsein
dessen, daß alle etwaigen unerledigt bleibenden Aufgaben
nicht meine, sondern Deine Sache sind. Ich werde sie Dir im
Vertrauen darauf darbringen, daß Du sie im Einklang mit
dem höchsten Wohl vollenden wirst.
Meditiere heute, wenn es dir möglich ist, im Freien, auf dem
nackten Boden sitzend. Verbinde Himmel und Erde, wie wir es am
27. Juni gelernt haben.

Donnerstag, 20. Juli 2017

Ziele und Augaben

Immer wieder werden wir nach unseren Zielen gefragt. Sie finden sie hier:
http://www.templerorden-asto.com/gott-zum-grusse/

Gedanken am 21. Juli (Heumond)

Wo keine Offenbarung ist, wird zügellos das Volk - Sprüche 29, 18
Jeder lebt gemäß einer »Offenbarung« der einen oder anderen
Art, sei er ihrer nun gewahr oder auch nicht. Diese
Offenbarung oder Vision wird zur verborgenen Kraft, die
unsere Motivation bestärkt. Es ist wichtig, eine Vision, nach
der wir leben können, auszudrücken, so daß wir uns bewußt
zu den Werten bekennen können, die uns am wichtigsten
sind, und indem wir dies tun, wachsen und gedeihen mögen.

Tempelarbeit:
Verweile für ein paar Minuten im Gebet der Sammlung oder in
der Shamatha-Vipassana-Meditation. Jetzt denke an deine gestrige
Kontemplation dessen, »was über dich hinausgeht« und dem
du dich verpflichtet fühlst. Setze deine Kontemplation fort, indem
du dieses »Etwas«jetzt unter dem Aspekt einer praktisch anwendbaren Lebensphilosophie betrachtest.

Mittwoch, 19. Juli 2017

Gedanken am 20. Juli (Heumond)

Sobald wir beginnen, die Ketten abzuschütteln, mit denen
uns das Ich gefangenhält, verliert die Absicht, unsere L e bensaufgabe
zu erfüllen, mehr und mehr den Charakter persönlicher
Selbstverwirkhchung und wird dafür zunehmend
zum überpersönlichen Wunsch, die Welt zu einem besseren
Ort zu machen. Viktor Frankl, ein Psychiater, der vier Vernichtungslager
der Nazis überlebte, schrieb: »Der Mensch
sollte nicht - ja kann nicht - auf direktem Wege nach Identität
streben. Er findet Identität vielmehr, insoweit er sich
etwas widmet, was über ihn hinausgeht, einer Sache, die
größer ist als er selbst.«

Tempelarbeit:
Atme ein paarmal loslassend durch und lasse dich langsam, geduldig
in den Ort der inneren Stille und Weisheit gleiten. Was ist »die
Sache«, mit der du dich am meisten identifizierst, dieses »Etwas,
das über dich hinausgeht«, das dich mit der glühendsten Leidenschaft
erfüllt? Was fingst du mit dieser Leidenschaft an?

Dienstag, 18. Juli 2017

Gedanken am 19. Juli (Heumond)

In der Bergpredigt spricht Jesus sehr eindringlich über die
Gefahren, die es in sich birgt, »doppelherzig« zu sein und
eher der Eigenliebe des kleinen Ichs als dem Höheren Selbst
und dem Willen Gottes zu dienen:
Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. Das Auge ist
des Leibes Leuchte. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein
ganzer Leib licht sein. Wenn aber dein Auge böse ist, so wird
dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir
ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!
- Matthäus 6, 21-23

Tempelarbeit:
Fahre damit fort, vor dem Einschlafen den vergangenen Tag an
dir vorüberziehen zu lassen. Handlungen, die dir selbst oder deinen
Lieben nützen, geschehen nicht notwendigerweise aus »Doppelherzigkeit
«. Wenn du dem Gott in deinem Inneren dienst, wirst
du automatisch Situationen schaffen, durch die sich auch dein
eigenes Leben verbessert, während du anderen dienst. Umgekehrt
gehen Handlungen, von denen andere profitieren, nicht notwendigerweise
aus einem ungeteilten Herzen hervor - dann nämlich
nicht, wenn sie Schuldgefühlen oder dem Bedürfnis entspringen,
gut dazustehen. Beende deine Tagesrückschau mit einem Dankgebet.

Montag, 17. Juli 2017

Gedanken am 18. Juli (Heumond)

Ein wohlgefüllter Küchenschrank ist mir immer wieder eine
Quelle des Stolzes und der Freude. Schließlich möchte niemand,
der hoch in den Bergen, eine halbe Autostunde vom
nächsten Geschäft entfernt wohnt, plötzlich ohne Klopapier
dasitzen. Aber es ist mehr als das. Ich schwelge förmlich im
Anblick unserer Regale voll Tütensuppen und Mehl, Obstkonserven
und ordentlich aufgereihten Gewürzgläschen. Es
schenkt mir ein Gefühl der Sicherheit - bis mir wieder
bewußt wird, wie lächerlich es ist zu glauben, Sicherheit sei
in einem Küchenschrank zu finden. Das Leben ist ständig im
Fluß, ständig im Wandel begriffen, und es gibt keine andere
Sicherheit, als unser bewußt gepflegtes Gefühl des Einsseins
mit Gott.

Tempelarbeit:
Göttliche Mutter, lasse mich durch die Pforten der Achtsamkeit
und Dankbarkeit zum Einssein mit Dir gelangen. Wenn
mein Geist in der Außenwelt nach Sicherheit sucht, lasse
mich statt dessen innen Zuflucht suchen bei meiner gläubigen
Zuversicht, indem ich über diese schönen Worte Jesu
nachsinne:
Darum sage ich euch: Sorget nicht um euer Leben, was ihr
essen sollt, auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen sollt.
Das Leben ist mehr als die Speise und der Leib mehr als die
Kleidung. Sehet die Raben an: sie säen nicht, sie ernten auch
nicht, sie haben auch keinen Keller noch Scheune, und Gott
nährt sie doch . . . Sehet die Lilien an, wie sie nicht spinnen
noch weben. Ich sage euch aber, daß auch Salomo in aller
seiner Herrlichkeit nicht ist bekleidet gewesen wie deren

eine. - Lukas 12, 22-28

Sonntag, 16. Juli 2017

Gedanken am 17. Juli (Heumond)

Im gnostischen Thomas-Evangelium, von dem schon gestern
die Rede war, fragen die Jünger Jesus, wie sie das Reich
Gottes in ihrem Herzen verwirklichen können: »Willst du,
daß wir fasten? Wie sollen wir beten und Almosen geben,
und welche Speiseregel sollen wir einhalten?« Und Jesus
antwortet: »Lügt nicht. Und das, was ihr haßt, tut nicht«
(Thomas 6).

Tempelarbeit:
Shakespeare erteilte uns einen wertvollen Rat, wie wir diese
Lehre Jesu in die Tat umsetzen können: »Sei dir selber treu, /
Und daraus folgt, so wie die Nacht dem Tage, / Du kannst
nicht falsch sein gegen irgend wen« (Hamlet 1, 3).
Lasse wieder vor dem Einschlafen den vergangenen Tag an dir
vorüberziehen. Heute nacht wirst du dich insbesondere fragen, ob
die Dinge, die du heute getan hast, im Einklang standen mit
deinen tiefsten Überzeugungen und mit dem, was du als deine
Lebensaufgabe erahnst. Wenn du dir diese Frage bereits tagsüber
immer wieder stellst, ist die Wahrscheinlichkeit um so größer, daß
die Antwort heute nacht »ja« lauten wird.

Samstag, 15. Juli 2017

Gedanken am 16. Juli (Heumond)

Die sogenannte Nag-Hammadi-Bibliothek ist eine Sammlung
frühchristlicher gnostischer Evangelien, die in den ersten
zwei Jahrhunderten unserer Zeitrechnung entstanden.
Die 53 gnostischen Manuskripte blieben 1700 Jahre lang in
der ägyptischen Wüste vergraben, bis sie 1945 entdeckt wurden.
Einer dieser Texte, das sogenannte »Evangelium nach
Thomas«, ist voller Jesus-Worte. Manche dieser Aussprüche
ähneln bekannten Lehren aus dem Neuen Testament. Viele
andere - wie der folgende - erinnern verblüffend an C. G.
Jungs Tiefenpsychologie: »Wenn ihr hervorbringt, was in
euch ist, so wird das, was ihr hervorbringt, euch retten.
Wenn ihr nicht hervorbringt, was in euch ist, so wird das, was
ihr nicht hervorbringt, euch zerstören« (Thomas 70).

Tempelarbeit.
Der schöpferische Impuls ist wie ein elektrischer Strom. Wenn du
ihn nutzt, wird er dir große Wohltaten bringen. Wenn du ihn
blockierst, wird er deine »Leitungen« durchbrennen und Depression,
Unbehagen und Krankheit verursachen. Mache dir heute
morgen deine schöpferischen Bedürfnisse bewußt. Lebst du sie aus,
oder sind sie dabei, deine Leitungen zu zerstören?
Verweile für ein paar
Minuten im Gebet der Sammlung, im Ei
aus Licht oder in der Shamatha-Vipassana-Meditation.

Freitag, 14. Juli 2017

Gedanken am 15. Juli (Heumond)

Hildegard von Bingen sagte: »Bei der Geburt ist unser göttliches
Vermögen in uns zusammengefaltet wie ein Zelt. Der
Sinn des Lebens ist, dieses Zelt auseinanderzufalten.«

Tempelarbeit:
Göttlicher Geliebter, ich bin dankbar dafür, daß meine
Rolle, Dir bei der Entfaltung des Universums zu helfen,
schon feststand, noch bevor ich erschaffen wurde. Uber die
Äonen habe ich mich mehr und mehr in diese Rolle eingelebt,
und nun bin ich bereit, hier und jetzt aufzuwachen und
meine höchste Lebensaufgabe zu erkennen.
Sei dir heute bei allem, was du tust, der Energie deines Schutzengels
bewußt. Immer, wenn sich etwas ereignet, dem ich besondere
Beachtung schenken sollte, etwas, was mir helfen würde, »das Zelt
meines Lebenszweckes auseinanderzufalten«, verspüre ich eine
starke liebende Gegenwart an meiner linken Seite, die mir die
Botschaft übermittelt: »Lausche, liebe, diene.«

Donnerstag, 13. Juli 2017

Gedanken am 14. Juli (Heumond)

Gabriel bedeutet »Stärke Gottes«. Wann immer ich das Gefühl
habe, daß ich mich von der Angst auf Abwege habe
leiten lassen und daß es mir nicht gelingt, meine Arbeit oder
mein Leben als einen Akt der Liebe und des Dienens zu
erfahren, richte ich meine Aufmerksamkeit auf die Südliche
Pforte - die rechte Seite - meines Körpers und bitte Gabriel,
mir zu helfen, meine Ängste zu überwinden, auf daß ich die
überreichen Gaben Gottes in meinem Leben sich entfalten
lassen möge.

Tempelarbeit:
Großer Geist, Erzengel Gabriel, Schutzengel und ihr Wesen
des Lichts, deren strahlende Gegenwart unseren Weg erhellt,
gedankt sei euch an diesem schönen Juhmorgen für
meine zunehmende Bewußtheit.
Beruhige dich durch ein paar loslassende Atemzüge. Lasse dich
nach und nach geduldig in den Raum der inneren Stille versinken.
Richte deine Aufmerksamkeit auf deine rechte Seite - das Südliche
Tor deines Körpertempels - und rufe Gabriels Gegenwart an.
Bringe Gabriel die Ängste, die du dir gestern abend bewußtgemacht
hast, und alle übrigen, die dir heute zu Bewußtsein kommen
mögen, als Opfer dar. Bitte darum, daß dir deine Ängste genommen
werden, auf daß du deine Lebensaufgabe zum Wohl deiner
Familie, deiner Verwandtschaft, deiner Nation und aller Wesen
verwirklichen mögest.

Mittwoch, 12. Juli 2017

Gedanken am 13. Juli (Heumond)

Während wir unsere Fähigkeit entwickeln, unserem Höheren
Selbst zuzuhören, müssen wir genau auf unsere Motive
achten. Der Antrieb des Höheren Selbst ist immer Liebe und
der Wunsch zu dienen. Die Motive des Ichs sind eher »trennender
« Natur und beziehen sich oft auf das Bedürfnis nach
Sicherheit, Selbstverherrlichung oder auf schlichte Paranoia.
Im allgemeinen spricht das Ich die Sprache der Angst.
Der Schriftsteller und Mystiker Ken Carey sagt sehr treffend:
»Wer von Angst motiviert ist, arbeitet daran, die Welt
in Finsternis zu halten, gleichgültig, wie er diesen Antrieb
vor sich selbst auch rechtfertigen mag.«

Tempelarbeit:
Lasse, bevor du einschläfst, den heutigen Tag noch einmal an dir
vorüberziehen. Beginne dabei mit dem, was du zuletzt, und ende
mit dem, was du heute früh als allererstes getan hast. Frage dich
bei jeder deiner Handlungen, ob du dabei von Liebe oder von Angst
motiviert warst. Fälle keine vorschnellen Urteile! Lausche aufmerksam
auf deine körperlichen Reaktionen und auf das dich
umgebende Kraftfeld, das die Botschaften deines Schutzengels widerspiegelt.
Bitte um Hilfe bei der Uberwindung der Angst.

Dienstag, 11. Juli 2017

Gedanken am 12. Juli (Heumond)

Die Weisheit der Intuition - der Mitteilungen unseres Höheren
Selbst - von den hartnäckigen Forderungen und Befürchtungen
des kleinen Ichs zu unterscheiden, verlangt geduldige
Beobachtung. Die Intuition spricht sanft und ohne
jeden Bombast. Sie tappt nie in die Doppelfalle des Ichs, die
Anhaftungen und Abneigungen. Wenn der Eigenwille des
Ichs sich als Intuition verkleidet, hat die Mitteilung eher die
Tendenz, uns zu ängstigen, Begierden in uns zu wecken oder
uns mit Selbstgefälligkeit zu erfüllen.
Tempelarbeit:
Verweile für ein paar Minuten im Gebet der Sammlung oder in
der Shamatha-Vipassana-Meditation. Bete darum, dir des Göttlichen
Willens bewußt zu werden, und um die Fähigkeit, zwischen
den Botschaften deines Ichs und denen deines Höheren Selbst zu
unterscheiden. Achte heute, so wie du es gestern getan hast, auf
Mitteilungen aus der Außenwelt sowie auf Ahnungen, die dich von
innen her erreichen könnten. Wenn du das Gefühl hast, daß eine
Botschaft zu dir durchdringt, rufe deinen Schutzengel an und
stelle ihm eine Frage, die durch ein einfaches Ja oder Nein beantwortet
werden kann - etwa: »Soll ich auf diese Botschaft hören?«
Achte auf etwaige körperliche Empfindungen. Ein Gefühl des
Friedens, der Liebe oder der Wärme bedeutet in der Regel »ja«.
Keine Antwort oder zunehmende Unruhe oder Bangigkeit bedeuten
mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit »nein«. Beobachte aufmerksam
den Zusammenhang zwischen den Botschaften, deinen
körperlichen Reaktionen und dem Ausgang der Situation, auf die
sich die Botschaft bezog. Mit der Zeit wirst du ein sicheres Gespür
dafür entwickeln, wann die Intuition und wann das kleine Ich zu
dir spricht.

Montag, 10. Juli 2017

Gedanken am 11. Juli (Heumond)

Ein Freund von mir, der sich schon fast sein Leben lang mit
östlicher Philosophie beschäftigt, hat mir einen äußerst
wichtigen Hinweis gegeben. Wenn du ein klares Ziel vor
Augen hast und dich ehrlich und eifrig bemühst, es zu erreichen,
du aber trotzdem nicht vorankommst oder ständig
Hindernisse auf deinem Weg auftauchen, so ist dies ein
Anzeichen dafür, daß »keine Shakti« im Spiel ist. Shakti ist
die Sanskritbezeichnung für die weibliche schöpferische
Energie. Wenn dein Plan also nicht aufgehen will, frage dich
ehrlich, ob du nicht vielleicht versuchst, gegen den kosmischen
Strom zu schwimmen.

Tempelarbeit:
Göttlicher Geliebter, Deine Schöpfung ist ehrfurchtgebietend
und imbegreiflich in ihrer Herrlichkeit. Deine schöpferische
Energie ist unaufhörlich in Bewegung und im Fluß.
Hilf mir bitte, mich auf dieses Fließen einzustimmen und zu
erkennen, wann ich in ihm bin und wann nicht. Ich rufe
Gabriel und meinen Schutzengel an, daß sie mein Bewußtsein
erweitern mögen, damit ich erkennen kann, was es bedeutet,
mit Deinem Strom zu schwimmen.
Verweile für ein paar Minuten im Gebet der Sammlung, im Ei
aus Licht oder in der Shamatha-Vipassana-Meditation. Sprich zu
deinem Schutzengel, wenn du irgendwelche Fragen bezüglich der
Ausrichtung deines Lebens hast.

Sonntag, 9. Juli 2017

Gedanken am 10. Juli (Heumond)

Das Höhere Selbst, der Geist Gottes, spricht unablässig zu
uns und zeigt uns den jeweils harmonischsten Weg auf, den
wir wählen sollten. Die Kunst der Intuition besteht darin zu
lernen, auf die Stimme des Selbst zu lauschen, so daß wir uns
müheloser, in Übereinstimmung mit dem Göttlichen Plan,
durch die Welt bewegen können.
Tempelarbeit:
Verweile für ein paar Minuten im Gebet der Sammlung oder in
der Shamatha-Vipassana-Meditation. Beide Arten der Meditation
sind »Übungen im Zuhören«, die dich dazu befähigen, den
ganzen Tag über auf die Stimme des Selbst zu lauschen. Achte
heute bei allem, was du tust, auf die Zeichen, durch die dir das
Universum mitteilt, welchen Weg du einschlagen solltest. Manchmal können zufällige Bemerkungen von Freunden und Unbekannten, Buchtitel, Zeitungsartikel, Werbeplakate, ja sogar Papierfetzen, die wir vom Boden auflesen, nützliche Botschaften für uns enthalten.

Samstag, 8. Juli 2017

Gedanken am 9. Juli (Heumond)

Jeder Mensch, jede Situation, jeder Grashalm erfüllt eine
bestimmte Aufgabe im Göttlichen Plan. Wir sind in genau
die richtigen Verhältnisse gestellt worden, die wir benötigen,
um unsere einzigartigen Begabungen zu entfalten. Wir haben
die Freiheit, aufzuwachen und in unseren Lebensumständen
Lehrmeister zu sehen, die unsere Kräfte aus uns
hervorlocken - oder weiterzuschlafen. Die Frage, die wir uns
vor jeder Entscheidung bewußt stellen müssen, lautet: »Ist
dies mein Wille oder Dein Wille?«

Tempelarbeit:
Göttlicher Geliebter, ich beginne meinen Tag in Deinem
Frieden, Deiner Liebe und Deiner Weisheit. Die langen
Sommertage bringen große Fülle aus der Erde hervor und
aus meiner Seele eine Fülle an Liebe und Willen zu dienen.
Gedankt sei Dir für das unschätzbare Geschenk des Lebens.
Ich werde guten Gebrauch von ihm machen und wie die
guten Knechte jederzeit danach streben, das, was Du mir
anvertraut hast, zu mehren, indem ich Deinen Willen zu
erkennen suche und jede meiner Handlungen dem Wohl
aller Wesen weihe.
Wann immer du heute eine Entscheidung treffen mußt, halte für
einen Augenblick inne und frage: »Was willst Du, daß ich tue,
Göttlicher Geliebter?« Achte auf die körperlichen Empfindungen,
die du hast, während du das Für und Wider abwägst. Das Höhere
Selbst spricht häufig durch unseren Körper zu uns.

Freitag, 7. Juli 2017

Gedanken am 8. Juli (Heumond)

Gleichgültig, ob unsere Lebensaufgabe darin besteht, Kinder
großzuziehen, die Quantenphysik durch eine neue
Theorie zu revolutionieren oder durch eine Last, die wir
freiwillig auf uns nehmen, andere zu erwecken, ist es gut,
Mutter Teresas Worte im Sinn zu behalten: »Wir können auf
dieser Welt keine großen Dinge vollbringen - wir können
nur kleine Dinge mit großer Liebe vollbringen.«

Tempelarbeit:
Führe eine kurze Metta-Meditation (11.-15. Februar) durch und
erzeuge in dir eine Haltung wohlwollender Güte gegenüber allen
Geschöpfen. Wenn du heute deinen Pflichten nachgehst, tue alles
mit liebevoller Aufmerksamkeit und Geduld. Du kannst liebevoll
Geschirr spülen, liebevoll Anweisungen geben, liebevoll
zu deinen Angehörigen sprechen - jede Tätigkeit, worin sie auch bestehen mag, voller Liebe und Hingabe durchführen.

Donnerstag, 6. Juli 2017

Gedanken am 7. 7. 17

Unsere Lebensaufgabe hat zwei Seiten: eine allgemeine und
eine besondere, bestimmte. Die erste hat überhaupt nichts
mit unserem Beruf oder unseren sonstigen Leistungen in der
Welt zu tun: Sie besteht darin zu lernen, Liebe zu schenken
und anzunehmen. Rund ein Drittel der Menschen, die eine
Nahtoderfahrung erlebten, sahen in Gegenwart eines Großen
Lichtwesens, das vollkommene Liebe und vollkommenes
Verständnis ausstrahlt, ihr Leben ein zweitesmal vor sich
abspielen. Die meisten erklärten nach ihrer Rückkehr, sie
hätten erkannt, daß der allgemeine Sinn des Lebens darin
besteht, lieben zu lernen. Die meisten sagen auch, durch die
Rückschau seien sie sich außerdem ihrer bestimmten Lebensaufgabe bewußt geworden, und viele entscheiden sich, auf
die Erde zurückzukehren, um ebendiese Aufgabe zu erfüllen.

Tempelarbeit:
Bedenke folgendes: Alle, die von einer Lebensrückschau berichten,
erklären, sie hätten jede Szene aus ihrem Leben vom Standpunkt
desjenigen Menschen erlebt, mit dem sie dabei jeweils zusammen
waren. Wenn sie anderen Liebe, Freude oder Mut geschenkt hatten,
empfanden sie das. Wenn sie Angst, Wut, Schmerz oder
Hilflosigkeit verursacht hatten, empfanden sie diese Gefühle. Die
Lebensrückschau kann ein schmerzliches Erlebnis sein, wenn wir
erkennen, daß wir für jede unserer Handlungen verantwortlich
sind. Sie ist aber zugleich sehr tröstlich, wenn wir begreifen, daß
wir aus unseren Fehlern lernen könne dich: Kann ich
in jede Beziehung ein Gefühl der Liebe einfließen lassen. Viele »Heimkehrer aus dem Jenseits« sagen, ohne die bedingungslose Liebe des Lichtwesens wäre die Lebensrückschau nicht zu ertragen - so schmerzlich sei sie. Wenn du heute mit Menschen zu tun hast, frage dich: Kann ich in jede Beziehung ein Gefühl der Liebe einfliessen lassen?

Mittwoch, 5. Juli 2017

Gedanken am 6. Juli (Heumond)

In der Bhagavadgita erklärt Krislina seinem Freund, dem
Prinzen Arjuna: »Besser ist es, deine eigene Pflicht mangelhaft
zu erfüllen als eines anderen Pflicht gut zu tun. Ziehe es
vor, in Erfüllung deiner Pflicht zu sterben, denn eines anderen
Pflicht zu tun führt ins Verderben.«

Tempelarbeit:
Heute ist ein Tag der Reflexion. Wie und warum hast du dich für
den Beruf entschieden, den du ausübst? Ich bekam schon alssiebenoder
achtjähriges Kind auf eindringliche Weise vorgeführt, wie
wichtig es ist, »seine Pflicht zu erfüllen«. Der Sohn unseres damaligen
Hausarztes brach sein Studium an der Harvard Medical
School bereits im ersten Jahr ab, weil er sich dort absolut elend
und fehl am Platz fühlte: Er wollte viel lieber Künstler werden als
Arzt. Meine Eltern konnten nicht glauben, daß er die medizinische
Lauflahn aufgeben und seine Eltern enttäuschen würde. Ich
dagegen bewunderte den Mut des jungen Mannes und beschloß,
wie er zu werden - wie er nur noch nach meiner eigenen »inneren
Pfeife« zu tanzen. Und nach wessen Pfeife tanzt du?

Dienstag, 4. Juli 2017

Gedanken am 5. Juli (Heumond)

Was wir nicht verwenden, das verlieren wir. Wenn wir unsere
Muskeln nicht beanspruchen, verkümmern sie. Wenn
wir unseren Geist nicht gebrauchen, verschließt er sich mehr
und mehr. Wenn wir unsere gottgegebenen Talente nicht
nutzen, werden wir depressiv und hemmen den Fluß der
Lebenskraft, der uns durchströmen und zu schöpferischer
Blüte bringen sollte.

Tempelarbeit:
Wer Ohren hat, der höre! Atme ein paarmal loslassend durch
und lasse dich langsam, geduldig in den Raum der inneren
Stille gleiten. Jetzt denke über dieses wohlbekannte Gleichnis
Jesu nach: E i n Reicher, der über Land ziehen wollte, rief
seine drei Knechte zu sich und vertraute ihnen seine Habe
an, damit sie - entsprechend ihrer Tüchtigkeit - einen größeren
oder kleineren Teil davon verwalteten. Als er von
seiner Reise zurückkehrte, hatten die zwei Knechte, die eine
größere Summe erhalten hatten, diese verdoppelt. Der Herr
lobte sie und gab ihnen verantwortungsvolle Amter in seinem
Reich, denn wer sich im Kleinen als zuverlässig erweist,
dem kann auch im Großen vertraut werden. Der Knecht
aber, der die kleinste Menge Silbers empfangen hatte, hatte
sie aus Angst, sie zu verheren und seinen Herrn zu erzürnen,
einfach vergraben. Ihm wurde das Geld wieder abgenommen,
da er weder seinem Herrn noch sich selbst vertraute.
Denke wieder darüber nach, welche einzigartigen Begabungen du
hast. Wie kannst du sie anwenden? (Sie anzuwenden bedeutet
nicht unbedingt, daß du dir damit deinen Lebensunterhalt verdienen
sollst.)

Montag, 3. Juli 2017

Gedanken am 4. Juni (Heumond)

Heute ist der amerikanische Unabhängigkeitstag, und auch
du kannst deine äußere und innere Freiheit feiern. Innere
Freiheit offenbart sich dann, wenn wir nach niemandes
»Pfeife« mehr tanzen, sondern einzig der stillen, leisen
Stimme unseres Höheren Selbst lauschen. Diese innere
Stimme führt uns zu Vergebung, Dankbarkeit, Frieden und
zum Verständnis unserer Lebensaufgabe. Sie ist die aktive
Intelligenz des Göttlichen Geistes und die einzige Kraft, die
unseren Willen und unsere Absicht, allen Wesen zu dienen,
erwecken kann.

Tempelarbeit:
Führe heute morgen eine Metta-Meditation (11.-15. Februar)
durch und sende dabei den Segensspruch aus: »Mögen alle Wesen
frei sein. Mögen alle Wesen die Liebe und die Schönheit ihrer
wahren Natur erfahren. Mögen alle Wesen Glück finden im
Dienst an allen.«

Sonntag, 2. Juli 2017

Gedanken am 3. Juli (Heumond)

Der Mythenforscher Joseph Campbell beantwortete einmal
die Frage, wie man den Sinn seines Lebens finden könne, mit
der schlichten Empfehlung: »Folge deinem Glücksgefiihl.«
Die heilige Teresa von Avila äußerte dieselbe Überzeugung
mit etwas anderen Worten: »Die Hauptsache ist, nicht viel
zu denken, sondern viel zu lieben: Also tue das, was dich am
besten zur Liebe bewegt.« Schließlich ist die Liebe das,
worin wir unser Glück finden und wodurch wir anderen den
größten Dienst erweisen können.

Tempelarbeit:
Gedankt sei Dir, Göttlicher Geliebter, für die Führung, die
mir mein Höheres Selbst und die Engel des Lichts, die meine
Führer und Erwecker sind, unablässig zuteil werden lassen.
Verweile für ein paar Minuten im Gebet der Sammlung und
vergegenwärtige dir dann all die verschiedenen Dinge, die du in
deinem Leben getan hast. Was davon hat dich am glücklichsten
gemacht, dir die beste Gelegenheit zu lieben gegeben? Bedienst du
dich weiterhin dieser Gaben?

Samstag, 1. Juli 2017

Gedanken am 2. Juli (Heumond)

Die Lehrerin und Heilerin Dhyani Ywahoo vom Stamm der
Cherokee erinnert uns daran, daß wir unsere Lebensaufgabe
nur dann erfüllen können, wenn wir uns der Tatsache bewußt
sind, daß das Leben ein Geschenk von unschätzbarem Wert
ist und wir die Pflicht haben, dieses Geschenk weise zu verwalten.
In ihrem Buch Am Feuer der Weisheit sagt sie: »Unseren
Willen in Einklang mit dem heiligen Gesetz zu bringen
heißt, den Sinn des Lebens zu verstehen. Warum bin ich hier,
welche Gaben besitze ich? Das menschliche Leben ist eine
großartige Chance. Jeder von uns hat besondere Gaben, spielt
eine einzigartige Rolle im Kreis. Bewußter Wille manifestiert
sich, wenn wir unsere Gaben dem Wohle der Familie, des
Klans, der Nation und allen Wesen widmen.«

Tempelarbeit:
Verweile für ein paar Minuten in der Meditation, die Himmel
und Erde verbindet (27. Juni). Jetzt führe dir zu Bewußtsein,
welche Gaben du gegenwärtig der Welt darbringst, und danke dem
Großen Geist mit einem Gebet dafür, daß Er dir gestattet, auf
diese Weise zu dienen. Weihe alles, was du heute tust, dem Wohl
deiner Familie, deiner Verwandtschaft, deiner Nation, aller Wesen.
Dadurch werden die Hindernisse, die den Strom der Gnade in
dir hemmen, nach und nach abgetragen werden.
Während du heute deiner Arbeit nachgehst, mache dir bewußt,
inwieweit jede deiner Handlungen anderen nützt, und weihe sie
dem Wohl aller Geschöpfe. Ich empfinde diese Haltung dann als
besonders hilfreich, wenn ich etwas tun muß, wozu ich überhaupt
nicht aufgelegt bin: Sie verwandelt oft eine lästige Aufgabe in eine
kreative, freudige Tätigkeit.