Einer meiner Freunde war ein Agnostker, was, wie ich viele Jahre später begriff, bei ihm der Ausdruck grosser spiritueller reife gewesen war. Er gab nicht vor zu wissen, was Gott sei - er wusste nur, dass es in einem so schönen und wohlgeordneten Universum wie diesem etwas unvorstellbar Gewaltiges und Geheimnisvolles geben müsste. Sein Agnostizismus war eine Art von Unschuld, ein leerer Becher, der mit staunender Bewunderung angefüllt war. Wir gingen in den Zoo, und er sah die Herrlichkeit der Schöpfung in den sanften Augen eines Hirsches. Ich werde nie vergessen, wie er sich die Tränen aus den Augen wischte, als er sich fragte, wie jemand, der nicht buchstäblich am Verhungern war, ein so anmutiges Tier erschiessen konnte. Das kindliche Staunen und die wohlwollende Güte dieses Freundes werden mein Herz und meinen Weg erhellen, solange ich lebe.
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