Dienstag, 6. September 2016

Gedanken am 4. September (Herbstmond)


Ich erinnere mich an ein Märchen über eine kranke Prinzessin. Die Hofärzte konnten keine Kur für ihre Leiden finden, aber zuletzt kam der Oberzeremonienmeister, dessen Stimme voller Magie war, auf die Lösung: Die Prinzessin muss den Mond haben. Aber obwohl der Mond sehr nah zu sein schien, reichte selbst die längste Leiter nicht an ihn heran. Schliesslich liess der Zeremonienmeister für die Prinzessin einen Silbermond anfertigen, und sie wurde wieder gesund. Eine Zeitlang versuchte er, sie nachts vom Fenster fernzuhalten, damit sie nicht merkt, dass es nicht der echte Mond war, den sie da an einem Kettchen am Hals trug. Eines Nachts aber erblickte sie doch das glänzende Gestirn am Himmel: Da freute sie sich über die Massen, dass Gott ein neues hatte nachwachsen lassen, damit sich alle Menschen daran erfreuen könnten.

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