Dienstag, 6. September 2016

Gedanken am 6. September (Herbstmond)


Die Adoleszenz, die Zeitspanne von der Pubertät bis zur Reife, bringt ein Aufblühen des spirituellen Glaubens, der aus einem Geflecht von persönlichen Erfahrungen und Archetypen des kollektiven Unbewussten hervorgeht. Wir überwinden die Schwarzmalerei der Kindheit, die aus Gott einen mächtigen, mitunter übelwollenden "Über- Opa" machte. Wenn unsere Eltern allerdings streng und autoritär sind, schaffen wir diesen "Adoleszenzsprung" möglicherweise erst in einer viel späteren Phase unseres Lebens, wenn es uns endlich gelingt, die früheren Verletzungen unserer Selbstachtung zu heilen. Aber wenn alles gut geht und wir ein zuversichtliches Selbstwertgefühl entwickelt haben, das bereit ist, sich von den Eltern abzunabeln, besteht die spirituelle Aufgabe der Adoleszenz darin, Rollenmodelle zu finden, die unsere bisherigen numinosen Erfahrungen bestätigen und erweitern.

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