Samstag, 1. Oktober 2016

Gedanken am 2. Oktober (Weinmond)


Der Tod fasziniert uns als abstrakter Gedanke und stösst uns als konkreter Einzelfall ab. Das vorzeitige Ableben all jener Unglücklicher, die den Bränden, Kriegen und Schiessereien, die uns in den Abendnachrichten vorgeführt werden, zum Opfer fallen, erschüttert uns zutiefst. Aber abgesehen davon sind wir durchaus imstande, tagaus, tagein die Realität des Todes zur Kenntnis zu nehmen, ohne einen bewussten Gedanken daran zu verschwenden, dass der Engel des Todes einmal auch an unsere Tür klopfen wird. Es ist traurig, aber wahr. Und solange wir nicht erkennen, dass unsere Zeit auf Erden begrenzt ist, laufen wir allzuleicht Gefahr, die vielen Geschenke und Gelegenheiten des Lebens zu übersehen und in Selbstgefälligkeit oder die erschöpfende Unart des Selbstmitleids zu verfallen.

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