Freitag, 21. Oktober 2016

Gedanken am 22. Oktober (Weinmond)


Wenn unsere alten Wunden nicht geheilt sind, ehe wir daran gehen, unseren Geist zu zähmen, werden die Gefühlsmonster unentwegt an der Kellertür scharren, während wir uns mit bemühtem Lächeln von der anderen Seite dagegenstemmen. Dies heisst, Gefühle verdrängen, nicht, sie auf dem Weg des "Yoga der Gefühle" transformieren. Wenn Leute die "spirituelle Umgehungsstrasse" zur emotionalen Heilung wählen, bleibt dies in der Regel unvollständig und dazu auch noch unbefriedigend. Wir können alte Gefühle nicht einfach "wegwünschen", ebensowenig aber spirituelle Übungen zu deren Überwindung durchführen, solange wir nicht eine heilende Geschichte gewoben haben, die unsere bisherigen Erfahrungen transformiert und allem Schmerz, den wir erlitten haben mögen, Sinn verleiht.

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