Allerseelen wird in vielen Ländern als ein ambivalenter Feiertag begannen: einerseits gedenkt man in stiller Trauer der Verstorbenen, andererseits feiert man den befreienden Aspekt des Todes. Der Tod ist, von unserer Wirklichkeit betrachtet, ein Verlust, aber für den Mystiker, der sein Leben der Vereinigung mit dem Göttlichen geweiht hat, ist er ein freudiges Ereignis: die Hochzeit des Geistes, von der Jesus und andere religiöse Lehrer gesprochen haben. C.G. Jung schreibt in seiner Autobiographie: „Als der fromme Kabbalist Rabbi Simon ben Jochai starb, sagten seine Freunde, er feiere Hochzeit. Noch heute ist es in manchen Gegenden Sitte, zu Allerseelen auf den Gräbern ein „Picnic“ zu veranstalten. All das derückt die Empfindung aus, der Tod sei eigentlich ein Freudenfest.“
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