Der Dalai Lama hat in Interviews schon häufig zu den Greueltaten Stellung bezogen, die in den 50er Jahren in Tibet begangen wurden. Die Chinesen töteten damals ein Sechstel der Bevölkerung, legten 6000 Klöster in Schutt und Asche und folterte viele Mönche und Nonnen. Die schönen Hochebenen Tibets sind heute mit Atommülldeponien übersät. Es bewegt mich immer zutiefst, wenn der Dalai Lama sich voller Mitgefühl über die Unwissenheit und den Schmerz äussert, die den Handlungen der Chinesen zugrunde liegen müssen. Er führt für seine „Feinde“ eine bestimmte Meditation durch, die „tonglen“ genannt wird: Er nimmt ihre Schmerzen auf sich und schenkt ihnen dafür seine innere Glückseligkeit und seine Freude. Diese ungewöhnliche Methode des Gebens und Nehmens hat mir sehr dabei geholfen, die Vergebung zu einem wesentlichen Bestandteil meines Lebens zu machen.
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