Das griechisch-orthodoxe Christentum
ist eine wundervolle
Tradition der Dankbarkeit. Der Mensch
gilt darin als Mittler
zwischen der Schöpfung und dem
Schöpfer, als ein Spiegel,
der Gott die Schönheit alles
Erschaffenen zurückwirft. Die
griechisch-orthodoxe Sichtweise
erinnert mich an das quantenmechanische
Paradoxon, dem zufolge es schlechthin
unmöglich
sei zu bestimmen, ob im Wald ein Baum
umfällt,
wenn niemand da ist, der das Ereignis
beobachtet. Wenn es
zutrifft, daß Beobachter und
Beobachtetes unauflöslich miteinander
verknüpft sind und die Wirklichkeit
erst durch
diese Beziehung erschaffen wird, dann
trägt unsere Dankbarkeit
tatsächlich dazu bei, die Welt ins
Dasein zu überführen.
Tempelarbeit:
Göttliche Geliebte, lasse mich Deine
Augen und Ohren sein,
Deine sanfte Berührung, Deine
Emotionen. Indem ich klar
sehe, indem ich tief empfinde, indem
ich achtsam in das
Leben eintauche, verspüre ich
Dankbarkeit und Freude. I n dem
ich Deine Werke bewundere und voll
Dankbarkeit betrachte,
helfe ich außerdem, die Welt ins
Dasein zu überführen.
Zentriere dich um deine Atmung, bis du
spürst, daß du in die stille,
geduldige Haltung der Achtsamkeit
gleitest. Es gibt keinen Ort,
den du erreichen, nichts, was du tun
müßtest, außer wie ein
Spiegel Gott die Schönheit der
Schöpfung zurückzugeben. Sieh den
Himmel an und bewundere all seine
Farbtöne, seine unaussprechliche
Schönheit. Lasse dir Zeit und verweile
in dieser Kontemplation,
bis du spürst, daß du den Himmel
gefühlt hast.
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