Mein
Vater war ein Agnostiker,
was,
wie ich viele Jahre später begriff, bei ihm Ausdruck
großer
spiritueller Reife gewesen war. Er gab nicht vor zu
wissen,
was Gott sei - er wußte nur, daß es in einem so
schönen
und wohlgeordneten Universum wie diesem etwas
unvorstellbar
Gewaltiges und Geheimnisvolles geben mußte.
Sein
Agnostizismus war eine Art von Unschuld, ein leerer
Becher,
der mit staunender Bewunderung angefüllt war. Wir
gingen
in den Zoo, und er sah die Herrlichkeit der Schöpfung
in
den sanften Augen eines Hirsches. Ich werde nie
vergessen,
wie er sich die Tränen aus den Augen wischte, als
er
sich fragte, wie jemand, der nicht buchstäblich am Verhungern
war,
ein so anmutiges Tier erschießen konnte. Das
kindliche
Staunen und die wohlwollende Güte meines Vaters
werden
mein Herz und meinen Weg erhellen, solange ich
lebe.
Tempelarbeit:
Verweile für ein paar Minuten in der Stille der Meditation. Denke
an
einen Menschen, der dir ein Vorbild an wohlwollender Güte,
Staunen,
Freude oder einer anderen spirituellen Eigenschaft gewesen ist.
Versuche heute, die Eigenschaß die du an diesem Menschen bewunderst,
in all deinen Beziehungen wirksam werden zu lassen.
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