Es lehrt uns
Bescheidenheit, zu erkennen, wie sehr unser
Geist dem sprichwörtlichen
Eisberg ähnelt: Der größte Teil
seiner »Masse« ist unter
der Oberfläche verborgen. Normalerweise
suchen wir die Weisheit,
Gott oder die Lösungen
unserer Probleme im
sichtbaren, logischen Teil des Lebens
und sparen den Bereich
aus, um den es in Wirklichkeit geht.
Vielleicht kennst du die
Geschichte vom Betrunkenen, der
nachts unter einer
Straßenlaterne nach seinen Schlüsseln
sucht. Ein zufallig
vorbeikommender guter Samariter will
behilflich sein und fragt:
»Wo genau haben Sie die Schlüssel
fallen lassen?« Der
Betrunkene zeigt auf das unbebaute
Grundstück auf der
anderen Straßenseite. Als der verblüffte
Passant fragt, warum er
sie dann unter der Laterne suche,
antwortet der Betrunkene
mit unanfechtbarer Logik: »Weil
man hier mehr sieht.«
Tempelarbeit:
Gedankt sei Dir, Großer
Geist, für diesen Spätsommermorgen
und für mein allmähliches
Gewahrwerden der verborgenen
Welten, der inneren
Bereiche meiner Psyche und ihrer
geheimnisvollen Beziehung
zur äußeren Welt der Formen.
Heute werde ich
fortfahren, die außer-sinnliche Welt, die
Welt der Träume,
Archetypen und der Vorstellung, geduldig
zu beobachten.
Nimm dir heute abend vor
dem Einschlafen fest vor, dich morgen
wenigstens an einen Traum
der vergangenen Nacht zu erinnern.
Lege Stift und Notizblock
bereit. Sobald du aufwachst, frage dich,
ohne dich im Bett zu
führen: »Was habe ich gerade geträumt?«
Lasse den Traum noch
einmal an dir vorüberziehen und gib ihm
eine passende
»Überschrift«, bevor du ihn - in der Ich-Form und
in der Gegenwart -
niederschreibst. Verliere nicht den Mut, wenn
du dich morgen an keinen
Traum erinnern kannst. Es kann
durchaus mehrere Nächte
dauern, bis deine Absicht stark genug
ist, um dir tatsächlich
Zugang zur Traumwelt zu verschaffen.
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