Wir werden dadurch ganz
und heil, daß wir das Unsichtbare
sichtbar machen und die
Dunkelheit ans Licht fuhren. Seit
frühester Kindheit sind
wir alle dazu erzogen worden, stets
unser »Bestes«, unsere
vorteilhafteste Seite nach außen zu
kehren. Man hat uns
gescholten und gedemütigt, wenn unser
Verhalten etwas zu
wünschen übrigließ, wenn wir uns als
habgierig, anmaßend oder
sonstwie »böse« zeigten. Alles
»Nichtgute« wurde in den
Keller des persönlichen Unbewußten
abgeschoben. Jung nannte
das den Schatten. Es ist
das Alter ego, der Mr.
Hyde unseres bewußten Dr. Jekyll. Du
kannst noch so hohe
Schutzmauern errichten - es bleibt alles
dort, eingesperrt mit
allem, was du unterdrückst, haßt oder
verleugnest. Der Schatten
ist dein böser Zwilling.
Tempelarbeit:
Wir haben schon einige
Schattenarbeit geleistet, als wir feststellten,
daß wir in Wirklichkeit
unseren Schatten projizieren, wenn
wir eine besondere
Abneigung gegen jemanden hegen oder ein
Urteil über jemanden
fallen, den wir kaum kennen. Wenn wir uns
durch jemandes Zorn
beleidigt fühlen, hat unser eigener verborgener Zorn eine geeignete
»Leinwand« gefunden, auf der er sich darstellen kann. Was
können wir dagegen tun? Anzuerkennen,
daß es einen
Schattenaspekt gibt, ist schon ein großer Schritt nach
vorn, denn das, was wir
nicht sehen können, übt Macht über uns
aus. Andere Hinweise auf
unseren Schatten zeigen sich in unseren
Träumen. Halte heute nach
deinem Schatten Ausschau und setze
deine Traumarbeit fort. Verweile für ein paar
Minuten im Gebet der Sammlung, im Ei aus Licht oder in der
Shamatha-Vipassana-Meditation.
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