Der unitarische Geistliche
Jeremy Taylor hat mehrere Bücher
über Träume geschrieben,
darunter Dreamwork, ein
Handbuch für Traumgruppen
ohne Leiter. Jahrelang umfaßte
unsere »Gruppe« jeden,
der zum Frühstück vorbeikam.
Die Leitlinien für die
Gruppenarbeit sind einfach:
• Der jeweilige
»Berichterstatter« erzählt sein Traumerlebnis
so, als ob es gerade
passierte - in der ersten Person
Präsens, wie z. B. »Ich
gehe eine dunkle Straße entlang,
und ein Bär mit
leuchtenden Augen tritt aus dem Unterholz
hervor.«
• Niemand unterbricht
die Erzählung. Etwaige Fragen stellen
die anderen erst, wenn der
Träumer seinen Bericht
abgeschlossen hat.
• Wenn alle eine
möglichst klare Vorstellung vom Traum
haben, äußern sie ihre
diesbezüglichen Deutungsversuche
als das, was sie
tatsächlich sind - nämlich Projektionen -,
indem sie sagen: »Wenn
das mein Traum wäre, . . . «
• Der einzige
zuverlässige Hinweis darauf, daß jemand
etwas Richtiges gesagt
hat, ist das Aha-Erlebnis des Träumers.
• Da Träume etwas sehr
Intimes sind, ist es wichtig, sich
innerhalb der Gruppe auf
gewisse Verhaltensregeln zu
einigen und äußerste
Diskretion zu vereinbaren, damit
sich jeder ohne Scheu
äußern kann.
Tempelarbeit:
Mache heute wenn möglich
einen achtsamen Spaziergang. Schau
dich um und ziehe die
Möglichkeit in Betracht, daß alles, was du
siehst, nichts anderes als
ein Traum ist. Halte dir diese Möglichkeit
den ganzen Tag über
gegenwärtig. Überlege dir, ob du nicht eine
Traumgruppe
zusammenbekommen könntest.
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