Eine Zen-Geschichte erzählt, wie zwei
Mönche einmal zur
Zeit der Frühlingsschmelze entlang
eines reißenden Flusses
wanderten. Nach einer Weile begegneten
sie einer Frau, die
es wegen ihrer langen, schweren Kleider
nicht wagte, das
Wasser zu durchwaten, also hob der eine
Mönch sie auf seine
Schultern und trug sie entschlossen
hinüber. Mehrere Stunden
später wandte sich der zweite Mönch
seinem Begleiter
zu und schalt ihn erbittert wegen
seiner Tat: Mönche dürften
Frauen nicht einmal berühren,
geschweige denn auf den
Schultern tragen! Der erste Mönch
lächelte darauf sanft und
sprach: »Mein Bruder, ich habe die
Frau schon heute morgen
am anderen Ufer wieder abgesetzt. Du
trägst sie offenbar
noch immer mit dir herum.«
Tempelarbeit:
Großer Geist, lasse mich diesen Tag
mit bewußter Aufmerksamkeit
und der Absicht beginnen, alle
Werturteile loszulassen,
die mein Ich über andere Menschen
fällt. Mache, daß
ich meine Lasten ablege und mir nicht
die Lasten anderer
aufbürde. Möge sich meine achtsame
Bewußtheit zur Geräumigkeit
echter wohlwollender Großherzigkeit
ausdehnen.
Mache eine Metta-Meditation und richte
dabei deine Segenswünsche
insbesondere auf all jene, denen du
etwas nachträgst oder die
du negativ beurteilst. (Siehe 11.-15.
Februar.)
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